„Wir sind sehr euphorisch“

SUDAN Die Sudanesen in Berlin haben derzeit nur ein Thema: das Referendum über die Unabhängigkeit des Südens, sagt Arkangelo Modesto. Es werde leidenschaftlich diskutiert

 

INTERVIEW ALEXANDER JOSSIFIDIS

Herr Modesto, Sie sind Vorsitzender des SudanClubs in Berlin. Hier treffen sich Süd- und Nordsudanesen. Sicherlich ist das Referendum über die Unabhängigkeit des Südens derzeit das bestimmende Thema?

Arkangelo Modesto: Natürlich, wir diskutieren leidenschaftlich miteinander. Sie können sich vorstellen, dass wir Südsudanesen zurzeit sehr euphorisch sind, während die Nordsudanesen den Abspaltungsprozess mit gemischten Gefühlen sehen. Aber bei uns im Verein darf jeder frei sagen, was er denkt. Weiterlesen

Auf sich allein gestellt

Die Wirtschafts- und Finanzkrise Griechenlands trifft jüdische Gemeinden des Landes hart

Zwischen Kreta und Thrazien gibt es seit Wochen nur ein Thema: Wie kommt das Land wieder aus der Krise? Wer ist für die Misere verantwortlich und wo muss gespart werden? Die Preise steigen, staatliche Leistungen werden gekürzt und auf dem Arbeitsmarkt sieht es düster aus. Frau Perahia Zemour, Leiterin des Jüdischen Museums in Thessaloniki, bringt die Situation für ihr Haus auf den Punkt. «Die Zukunft unserer Einrichtung ist zum jetzigen Zeitpunkt ungewiss.» Da die finanzschwache jüdische Gemeinde das Museum subventioniert, sind Einsparungen sehr wahrscheinlich. Frau Perahia Zemour ist eine der gerade einmal 5.000 Griechinnen und Griechen jüdischen Glaubens. Die meisten leben in Thessaloniki und Athen. Zudem gibt es in sechs weiteren Städten kleine jüdische Gemeinden. Weiterlesen

„Ein Ausländer zu sein, spürte ich das erste Mal in West-Berlin“

DEUTSCH-DEUTSCHE GESCHICHTE Im Griechischen Bürgerkrieg, der im Oktober vor 60 Jahren endete, flohen 100.000 Menschen in Ostblockländer. Die DDR nahm 1.128 Flüchtlinge auf – auch die Eltern von Andreas Murkudis. Er habe in der DDR eine unbeschwerte Kindheit erlebt, sagt er. Schwierig sei es erst geworden, als die Familie 1973 nach West-Berlin zog

 

INTERVIEW ALEXANDER JOSSIFIDIS

Herr Murkudis, in welcher Form hatten sich Ihre Eltern am Griechischen Bürgerkrieg beteiligt und wie kamen sie in die DDR?

Andreas Murkudis: Beide waren während des Bürgerkriegs noch Teenager und flohen mit den Partisanen über die nahen Grenzen. Wenn Sie so wollen, gehörten sie zur Partisanenbewegung. Man schickte sie in die DDR, während meine ebenfalls geflohenen Großeltern in die Tschechoslowakei gebracht wurden. Auf die Wahl des Exils hatten sie keinen Einfluss, und meine Großeltern fühlten sich in der CSSR auch nicht sonderlich wohl. Weiterlesen