„Ein Ausländer zu sein, spürte ich das erste Mal in West-Berlin“

DEUTSCH-DEUTSCHE GESCHICHTE Im Griechischen Bürgerkrieg, der im Oktober vor 60 Jahren endete, flohen 100.000 Menschen in Ostblockländer. Die DDR nahm 1.128 Flüchtlinge auf – auch die Eltern von Andreas Murkudis. Er habe in der DDR eine unbeschwerte Kindheit erlebt, sagt er. Schwierig sei es erst geworden, als die Familie 1973 nach West-Berlin zog

 

INTERVIEW ALEXANDER JOSSIFIDIS

Herr Murkudis, in welcher Form hatten sich Ihre Eltern am Griechischen Bürgerkrieg beteiligt und wie kamen sie in die DDR?

Andreas Murkudis: Beide waren während des Bürgerkriegs noch Teenager und flohen mit den Partisanen über die nahen Grenzen. Wenn Sie so wollen, gehörten sie zur Partisanenbewegung. Man schickte sie in die DDR, während meine ebenfalls geflohenen Großeltern in die Tschechoslowakei gebracht wurden. Auf die Wahl des Exils hatten sie keinen Einfluss, und meine Großeltern fühlten sich in der CSSR auch nicht sonderlich wohl. Weiterlesen