Auf sich allein gestellt

Die Wirtschafts- und Finanzkrise Griechenlands trifft jüdische Gemeinden des Landes hart

Zwischen Kreta und Thrazien gibt es seit Wochen nur ein Thema: Wie kommt das Land wieder aus der Krise? Wer ist für die Misere verantwortlich und wo muss gespart werden? Die Preise steigen, staatliche Leistungen werden gekürzt und auf dem Arbeitsmarkt sieht es düster aus. Frau Perahia Zemour, Leiterin des Jüdischen Museums in Thessaloniki, bringt die Situation für ihr Haus auf den Punkt. «Die Zukunft unserer Einrichtung ist zum jetzigen Zeitpunkt ungewiss.» Da die finanzschwache jüdische Gemeinde das Museum subventioniert, sind Einsparungen sehr wahrscheinlich. Frau Perahia Zemour ist eine der gerade einmal 5.000 Griechinnen und Griechen jüdischen Glaubens. Die meisten leben in Thessaloniki und Athen. Zudem gibt es in sechs weiteren Städten kleine jüdische Gemeinden. Weiterlesen

Mutter Gottes und Mutter Erde im Land der Inka

Über Götter, Geister und Menschen Perus

Die Villa aus dem 19. Jahrhundert liegt etwas versteckt in Barranco, einem südlichen Stadtteil der peruanischen Metropole Lima. Über dem Haus kreisen schwarze Geier, im Garten blühen exotische Pflanzen. Vom nahen Pazifik weht eine angenehme Brise. Juan hat es sich in einem breiten Sessel bequem gemacht. Er ist Ende vierzig, von kräftiger Statur, trägt Freizeitkleidung und ist von Beruf Magier. Sein freundliches Lächeln versprüht wider Erwarten kaum Geheimnisvolles oder Entrücktes. Vielmehr scheint er unsicher, was er alles erzählen soll und was besser nicht. Definitiv möchte er nicht, dass die große Konkurrenz der Hexen und Magier der Stadt Informationen erhält, die aus Neid gegen ihn verwendet werden könnten. Fotos und Namen sind daher tabu. «Gegen schwarze Magie kann man sich nur sehr schwer wehren, vor allem dann, wenn nicht klar ist, wer sie ausführt!» Weiterlesen